#domt16 | Was ich wirklich bei einem Konzert denke

Eine Gedankensammlung

Immer dieser Applaus am Anfang. Sollen sie doch erstmal zeigen, was sie können. Ob das Bleistiftführen übers Papier zu laut ist? Entenkindergequake. Müde. Ich brauche unbedingt mal wieder mehr als drei Stunden Schlaf. Meine Wangen glühen schon wieder. Weiterschreiben. Worüber schreiben. Karohemden vor mir. Karohemd und Samenstau … Gleich noch ein Konzert. Immer die volle Dröhnung. Flöten trillern rum. Finde ich das jetzt gut? Ist das gut? Müde. Die Musik passt aber zu meiner Stimmung. Schrill. Überdreht. Hier riecht es nach Gras. Und kein vernünftiges Datennetz in der Halle. Ich hätte weniger Döner essen sollen. Wo ist Philipp abgeblieben? Keine Flötentöne bitte. Mein Kopf. Ach schön. Das obligatorische Posaunen-Gepupse. Share on X Weiterschreiben. Was soll ich schreiben.

Die Lücken, die hier theoretisch mit stehen müssten, wenn mir nichts einfällt, wären der Beweis, dass man nicht immer denkt. Nananananana. Alta. Meine Hand ist dieses mit der Hand schreiben nicht mehr gewohnt. Hab ich ‘nen Anspitzer dabei? Naja. Jetzt nicht in der Tasche wühlen. Boah, habe das Gefühl, dass das Schreiben mega laut ist. Nur bei einem Stück schreiben oder auch noch das Nächste?

Ba ba ba bb ba ba pu ba pu ba baaa. Was besprechen wir wohl morgen Abend. Ich fühle mich so dumm, alle kennen ständig alle Komponisten, die hier aufgeführt werden. Ok. Bleistiftmine doch platt. Jetzt Kuli. Definitiv leiser. Boah. Dieses Schreiben vermiest einem schon das Konzert, weil man ja gar nicht auf die Musik hören kann. Also so ganz.

Obwohl man dann ja auch sonst oft irgendwann in Gedanken abschweift. Diese Gedanken wollte ich hier doch einfangen. Aber jetzt wird es zu meta. Müde. Hand. Man, bin ich eine Jammertante. Die Nacht war selbst für mich zu kurz. Chinagong. Blockflöten. Gar nicht. Sind aus Metall. Aber klingen wie Blockflöten. Warum hilft dieses im Zug schlafen eigentlich nicht. Musik aus.

[Pause]

Nächstes Stück. Witzig, wie sehr das Publikum zwischen den Stücken schnattert. Nach Donaueschingen kommt man wohl wirklich nur wegen der Leute und dann erst wegen der Musik. Wie bei uns im Blog. Holger schaut verstört. Paula tippt ganz schön schnell. Ich glaube ich bekomme ’ne Erkältung.

Moritz Eggert auf der Bühne. Philipp hat ihm heute die Hand gegeben. OMG. Dirigent war ja schon wieder runter von der Bühne. Ernsthaft. Jedes Mal dieser alberne Auftrittsapplaus. Also soviel bekommt das Publikum auch nicht von der Leistung des Dirigenten mit. Sind ja alles Uraufführungen. Können ja gar nicht vergleichen. Diese Müdigkeit. Viele Leute im Raum. Grummelmusik.

Vielleicht wird es das beste Stück des Konzerts. Wer soll das hier eigentlich entziffern, was ich hier schreibe. Das waren Zeiten, als man noch richtige Sekretärinnen hatte. Naja, ‘singen’ war falsch erhofft. [unlesbar] krächzen. Oder beatboxen im Zeitgenössische Musik-Style? Ach, er wird bestimmt selbst noch drüber bloggen.

Meine Nase läuft. Darf nicht vergessen meine Nägel neu zu machen. Arch. Orgin. Badebede. Bechtach. Drill drill. Pieep. Pfiepp. Nase. Zu viel gegessen. Ich brauche frische Luft. Gehe ich raus? Wie lange dauert das noch. 20 Minuten insgesamt. Nagut. Fip. Bomb. Ey. Hört mit diesen Flöten auf. Das macht ‘nen Tinitus. Gab nicht mal ne Ansage. Drühm. Aus. Haar im Auge.

Es wird immer unleserlicher. Das wird doch viel zu lange. Boa. Tiiieeee. Wuuuuuah. Tiwawauawa. Wie heißt eigentlich der Dirigent? Die Flötistin hat Ähnlichkeit mit Syrinx. Vielleicht müssen Flöten so aussehen. Schade, dass Laura nicht mit ist. Dieser “Gesang” tut echt nicht Not.

Ba. Tamtamatam. Soll das an Rockmusik erinnern? Der SWR lässt zwei Leute bloggen, die sonst nie bloggen und noch nicht mal Twitter auf’m Handy haben. Sehr interessant. Herr der Ringe Geräusch. Der Kopf von Moritz Eggert explodiert gleich. Gleich noch ein Konzert oder was Trinken gehen? Mnh. Mnh. Oder das hier Abtippen. Und Schlafen. Yeah. Mach ich doch eh nicht. Wahnsinn, dass man mit neuer Musik ne Turnhalle füllen kann.

Ich denke die Stadiontournee kann kommen. Ok. Stück verstanden. Die spielen Godzilla und Moritz Eggert ist Godzilla. Reicht. Ich habe zu wenig Sauerstoff. Ich höre doch neue Musik, um alleine im Publikum zu sein. Dum. Bum.  Bum. tata. Was für ’ne mega Partitur. Jetzt fehlt noch die blonde Frau. Die Endlichkeit, fremdbestimmt, finde ich das Grausamste an Musik.

Warum kann ich nicht bestimmen, wenn es mir reicht. Geht bei bildender Kunst schließlich auch. Tsac. Tscha. Buuf. Tscha. Bibu. Tscha. Tscha. Lasst es vorbei gehen. Ich brauche Luft. Türknallen. Heiterkeit im Publikum. Dirigent schlägt noch wild um sich. Ist also noch nicht vorbei. Oder. Jetzt. #demut Share on X

Juana Zimmermann

Tut heute dies, morgen jenes. Morgens schlafen, nachmittags Wissenschaft betreiben, abends schreiben, nach dem Essen kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Schläfer, Wissenschaftler, Autor oder Kritiker zu werden.

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5 Antworten

  1. Huflaikhan sagt:

    „Der SWR lässt zwei Leute bloggen, die sonst nie bloggen und noch nicht mal Twitter auf’m Handy haben. Sehr interessant.“ Er lässt ja auch Leute twittern, die zum ersten Mal im Konzert sind.

  1. 15. Dezember 2020

    […] mit den Mitteln der Musikkritik nicht mehr finden und geht deswegen den Weg der Introspektion. »Was ich beim Konzert denke«, »Wie wir unsere Zeit außerhalb der Konzerte verbringen.« Die selbstironische Introspektion […]

  2. 13. Januar 2022

    […] mit den Mitteln der Musikkritik nicht mehr finden und geht deswegen den Weg der Introspektion. »Was ich beim Konzert denke«, »Wie wir unsere Zeit außerhalb der Konzerte verbringen.« Die selbstironische Introspektion […]

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