Die Mama von der Geige

Ein Publikum, das gnadenlos seine Begeisterung oder Langeweile zeigt, auf Höflichkeitsapplaus verzichtet, nach dem Konzert Autogramme holt und jedem in seinem Bekanntenkreis davon erzählt, oder einfach alles „saudoof“ findet.
Nein, die Rede ist hier nicht von den neusten RTL-Castingshows (DSDS, Staffel drölf….), sondern meiner heimlichen Leidenschaft: Dem Kinderkonzert.

Warum ich Kinderkonzerte liebe

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Kein Publikum ist so ehrlich. Und selten hat ein „erwachsenes“ Konzert den Spassfaktor erreicht, den ich bisher bei Kinderkonzerten erlebte. Außerdem habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, dass Erwachsene, die nun überhaupt keinen Zugang zu klassischer Musik mehr haben, sich trotzdem an schöne Erfahrungen mit Konzerten in ihrer Kindheit erinnern, leider genauso, wie an ihr Grundschul-Blockflötentrauma… („Du spielst Klarinette? Das ist doch die Katze, in ‘Peter und der Wolf’!“ Ok, in meiner Generation eben leider eher „Du spielst Klarinette? Das ist doch das Instrument von diesem Tintenfisch aus ‘Spongebob Schwammkopf’!“)
Umso schöner ist es zu sehen, dass viele große Orchester mittlerweile wundervolle Konzertreihen und Ideen dazu entwickeln. Publikum von morgen und so.  Mein absoluter Favorit auf dem Bereich: Die Berliner Philharmoniker – überzeugt euch selbst in der „Digital Concert Hall“. (Ich liebe ja den „Grüffelo“ – Puppentheater und Neue Musik, aber ich bin ja leider erwachsen…)
Natürlich will ich euch meine absolut liebenswerten, wundervollen Erlebnisse bei Kinderkonzerten nicht vorenthalten. Selbst Menschen, die panische Angst vor kleinen, verzogenen Monstern haben, wird da nun warm ums Herz:

Instrumentenvorstellung: Der Dirigent hält eine Geige in die Höhe, und fragt: „Was ist das für ein Instrument?“

Kind meldet sich: „Das ist eine Geige!“

Dirigent. „Hey! Super! Und was ist das?“ (Hält nun eine Bratsche in die Höhe.)

Kind: „Na, die Mama von der Geige!!!“

 

Dirigent will das Einstimmen erklären. Dazu wurde mit dem Orchester abgesprochen, dass beim ersten Einsatz jeder im Orchester einen völlig wahllosen Ton spielt, damit ein möglichst dissonanter Klang entsteht.

Dirigent gibt den Einsatz, ein Schissmoll-Akkord erklingt, er bricht sofort ab und wendet sich zum Publikum.

Dirigent: „Ohnein! Wir haben etwas vergessen!“

Kind (ruft): ÜÜÜÜÜÜÜBEN!!!!!!

 

Und wer sich nun trotzdem nicht für Kinderkonzerte begeistern kann – Unsere Autorin Marie hat zu dem Thema eine etwas andere Meinung!

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