Gottschalk bombardiert Madrid
Als ob 10 (in Worten zehn) Klaviere nicht schon Show genug wären: Der aus New Orleans stammende Pianist Louis Moreau Gottschalk dachte sich 1851: »Was würde Rammstein tun?«, und schmückte sein Konzert in Madrid mit süßen kleinen Kanonen aus. Diese Kleinigkeit droppt Walter Salmen in seinem Buch »Das Konzert« einfach mal so nebenbei auf Seite Einhundertvierunddeißig (in Zahlen: 134). Beim ersten Lesen dachte ich noch an „KANONeffekt“, also dass die Klaviere Frère-Jacque-artig nacheinander einsetzten. Aber nein. Da steht KANONENeffekt.
Warum starben solche netten, kleinen Gimmicks denn aus? Stellt euch mal ein Sinfoniekonzert vor und nach dem ersten Stück fährt jemand ein Klavier ein – gefolgt von zwei polierten, schwarzen Kanonen von Heckler and Sons. Servus! Keine Angst, die sind natürlich auf 442 Hertz gestimmt, damit es auch zum Klavier passt. Spinnen wir den Gedanken doch mal weiter und schreiben den ersten Satz einer
klassische Sinfonie für zwei Kanonen:
//: BOOM Boom :// Ba Boom Peng Peng Ba Boom // BOOM BOOM // [BOOOOOOOOOM]
(//: HAUPTTHEMA Seitenthema:// Durchführung // REPRISE // [CODA])
Falls einer von euch Granaten das in die Tat umsetzt, bitte melden!
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