Kan Tschön Poo – Das Interview

Inspiration ist ein großes Thema für Komponierende unserer Zeit. Manche gehen im Wald spazieren und beobachten Vögel, andere holen sich eine Muse direkt in ihr Haus und Bett. Der japanische Komponist Kan Tschön Poo spricht mit musik-mitallemundvielscharf.de exklusiv über seine Inspirationsquellen.

Herr Poo, ihre Kompositionen sprühen oft nur so vor Energie. Manchmal scheint diese förmlich von innen heraus zu strömen. Wie schaffen Sie das?
Nunja, um ganz ehrlich zu sein – mein liebster Arbeitsort ist meine heimische Toilette. Hier kann ich mich ganz öffnen, den Leistungsdruck vergessen, so fällt dann tatsächlich die eine oder andere intensive Idee ab. Ein Toilettengang ist das Natürlichste der Welt, genauso wie meine Arbeit für mich sein sollte. Auf dem Klo läuft es einfach am Besten mit dem Komponieren.

Fürchten Sie nicht, dass Ihre Musik nach so einem Bekenntnis vom Publikum nur mit Fäkalien assoziiert wird?
Wissen Sie, das Ausscheiden von Fäkalien gehört nunmal zu unserem Leben, wie Essen, Trinken und Sex. Da sollte es auch ganz unspektakulär sein, darüber zu sprechen! Es gehört zu mir, also auch zu meiner Musik. Aber ich denke selbstverständlich nicht unentwegt daran. In manchen meiner Kompositionen beschäftige ich mich ganz offen und programmatisch mit meinen körperlichen Erfahrungen im Badezimmer.
Meine Sonate für Tuba und Klavier mit den vielen dunklen Tönen ist eine Nachempfindung von Spannungen, die ich auf der Toilette empfinde.

Sie tragen Ihre Verdauung in die Öffentlichkeit.
Schon früh wurden musikalische Höhepunkte komponiert und Musik mit Orgasmen assoziiert. Ohne, dass man sich die Komponierenden oder gar die Musizierenden auf der Bühne beim Akt vorstellen muss. Warum sollte man dann nicht auch mit dem erlösenden Gefühl des Verdauungsprozesses größeren künstlerischen Raum bieten können? Ausscheidung sollte einen normalen Platz in unserer Gesellschaft einnehmen dürfen!

Vor diesem Gespräch haben Sie uns geschrieben, dass Sie heute ein anderer Mensch sind als bei unserem letzten Interview. Was meinen Sie damit?
Mit meiner neuen Frau gehe ich mit dem Thema der Darmentleerung offen um. Das konnte ich in meinen vergangenen Beziehungen nicht. Ich konnte nur kacken, wenn ich alleine zu Hause war, was nur selten der Fall war. So hatte ich durchgehend Krämpfe, schlimme Schmerzen und es kam oft zum Darmverschluss. Seitdem ich mich entschieden habe, offensiv damit zu leben und einfach täglich scheißen gehe, geht es mir gut. Meine Inspiration ist unendlich. Endlich muss ich es nicht mehr unterdrücken. Ich fühle mich so leicht. Ich kann mich frei bewegen. Mit meiner Partnerin habe ich jemanden gefunden, der im Bad das Fenster einfach auf macht und natürlich damit umgeht.

Gibt es andere Komponisten, bei denen Sie die Verdauung als besonders wichtig empfinden?
Sicher! Wagner! Die sanften Vibrationen der Wagner-Tuben! Oder Haydn, die wunderbare Sinfonie mit dem Paukenschlag. Dieses Donnergrollen! Und natürlich Mozart, mit seiner bekannten Vorliebe für Fäkalsprache.

Warum?
Nehmen wir beispielsweise die Sinfonie mit dem Paukenschlag. Diese Musik ist wie die Bewegung des Nahrungsbreis vom Magen zum Enddarm. Die Pausen im 2. Satz spiegeln das Pupsen nach einer herzhaften Erbsensuppe in einer unvergleichlichen Weise. Und wie diese uns allen bekannte Erlösung am Ende durch die Auflösung. Genau wie dieser kurze Moment, wenn sich der Stuhl in die Schüssel legt.

Vielen Dank für das Gespräch!
Sehr gerne! An dieser Stelle grüße ich noch meinen hochgeschätzen Kollegen, Herrn Eckart. Mein Lieblingsort wird von meiner reizenden Haushälterin hingebungsvoll gepflegt. Er macht sich da immer Sorgen, ob auch alles hygienisch ist. Vielleicht kann ich den Kontakt für Sie herstellen? Sicherlich ist ihre Arbeit auch für Sie erschwinglich und entlastet Sie enorm.

Juana Zimmermann

Tut heute dies, morgen jenes. Morgens schlafen, nachmittags Wissenschaft betreiben, abends schreiben, nach dem Essen kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Schläfer, Wissenschaftler, Autor oder Kritiker zu werden.

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Eine Antwort

  1. Also, dieser Artikel (ist es etwa eine „Satire“?) ist doch eine wahnsinnige Frechheit. Zuerst einmal ist das doch Japaner-feindlich, rassistisch, männerverachtend und vieles mehr.
    Und warum macht ihr euch über arme Menschen lustig, die offen über ihre Faszination von Scheiße reden? Das ist doch jedes Menschen gutes Recht, egal ob das jemand interessiert oder nicht? Ich finde das total wichtig, dass man das Outen eines solchen Menschen auch respektiert und sich nicht darüber lustig macht.
    Ihr seid doch alles Spießer, total in den 50er Jahren verhaftet, schlimm!

    Ok, das war jetzt alles „Ironie“. Ich denke, ihr habt verstanden…

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