#domt16 | Die ultimative (S)hitparade

Neue Musik generell und Uraufführungen im Besonderen haben so an sich, dass es noch keine Meinungen und Bewertungen (manchmal sogar: Bewertungskriterien) dafür gibt. Als unerfahrener und möglicherweise höflicher Donaueschingen-Besucher*in*eur traut man sich vielleicht nicht, ein schlechtes Stück einfach auch mal als das zu bezeichnen, was es ist: scheiß Musik.

Man möchte ja auch nicht als Kunstbanause da stehen – das ist zumindest der Tenor von vielen Gesprächen, die wir im Laufe des verlängerten Wochenendes (mit freundlicher Unterstützung von “musik mit allem und wenig Schlaf”) geführt haben. Daher hiermit eine unvollständige und absolut subjektive Schimpf-Liste, damit ihr beim Abhaten zur Sicherheit immer auf eine Quelle verweisen könnt.

Donnerstag, 13. Oktober 2016

20 Uhr, Podiumsdiskussion “Thema Musik live”
Johannes S. Sistermanns: Ausschnitte aus XIX Mikado
Keine Ahnung mehr
Marcus Antonius Wesselmann: Solo 15
Heftiger Sex unter erschwerten Bedingungen, weil Akkordeon-Bondage

Freitag, 14. Oktober 2016

18 Uhr, Christuskirche
Joanna Bailie: Music from Public Places
So schlecht, dass selbst die Musiktage den Besuch durch das Angeben einer falschen Adresse im Programmheft vereiteln wollen… erfolgreich!

20 Uhr, Eröffnungskonzert
Jan W. Morthenson: Omega
Nett
James Dillon: The Gates
Netter
Martin Jaggi: Caral
Erinnerung daran, dass es schon seine Richtigkeit hat, dass Ureinwohnermusik heute außerhalb von SWR4 nicht mehr gespielt wird
Klaus Schedl: Blutrausch
Quentin Tarantino der Musik oder: Akustisches Kunstblut tonnenweise

23 Uhr, Next Generation Konzert
Maxim Kolomiiets: An den Ufern des Kupfersees
Unsauber gespielte und viel zu lange Version von 4’33’’
Andrés Nuno: Pretexto
Bearbeitung des Vorgängerwerks für andere Besetzung
Philipp Krebs: care/less
INHALTE ÜBERWINDEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Samstag, 15. Oktober 2016

11 Uhr, Matinee #matineedanke
Rebecca Saunders: Skin
Neue Muzak
Bernhard Gander: Cold Cadaver with Thirteen Scary Scars
“Ich mag Emerson, Lake & Palmer und Apocalyptica und verstecke das mehr recht als schlecht.”
Michael Wertmüller: discorde
“Ich mag Emerson, Lake & Palmer und Brand Brauer Frick und verstecke das mehr recht als schlecht.”

18 Uhr, Kinderkonzert
– (fast) kein Kommentar

20 Uhr, NOWJazz-Session
Duo Van Hove and Vandeweyer: 45-minütige Improvisation
Parkinson-Pianist trifft Vibrafonistin, die hoffentlich nicht so kocht wie sie spielt
Okkyung Lee: Cheol-Kkot-Sae (Steel Flower Bird)
The audience has left the building

23 Uhr, TWIST
Curd Duca: Waves
Die erste Technoveranstaltung, die “Punkt” beginnt – ohne Nacheinlass

Sonntag, 16. Oktober 2016

11 Uhr, Matinee 2 #matineedanke
Wieland Hoban: Urðarbrunnr
Hat teilgenommen.
Peter Ablinger: Die schönsten Schlager der 60er und 70er Jahre
Rate-Gewinnspiel nötig für Publikumsaufmerksamkeit
Patricia Alessandrini: Leçons de ténèbres
Stört REM-Phasen von Bloggern.
Martin Smolka: a yell with misprints
Wer schreit, hat keine Argumente

14 Uhr, Calder Quartett
Nathan Davis: Echeia
Drölf Versuche, eine zweite Geige zu zerstören
Daniel Wohl: radiance
Lieblingsnippel (von TV TOTAL geklaut): Mein Schlüsselbund fällt zu Boden
Peter Eötvös: The Sirens Cycle
Kann genauso gut schreiben wie dieser Autor.

15:30 Uhr, HülckerLabor
Flaschen, Facebook, viele MacBooks, Facebook.

17 Uhr, Abschlusskonzert
Elliot Carter: A Symphony of Three Orchestras
Viel Aufwand für wenig. Bonus: garantierte zehnminütige Umbau-Verschnaufpause im Anschluss
Franck Bedrossian: Twist
FUCK YOU, Publikum!!!
Georg Friedrich Haas: Konzert für Posaune und Orchester
Post-vierteltöniger Kitsch #darfderdas #dudarfst

Klanginstallationen (während des ganzen Festivals)

Herbordt/Mohren: Die öffentliche Probe
Die Hofbibliothek hat mal voll schöne Räume. Und die Damentoilette nebenan ist krass beeindruckend.

Thomas Köner: Evakuation
Dunkel, angenehm rotes Licht. Ideal für Kater-Tag Nr. 3

Yutaka Makino: The Program
Sinustöne zwischen Augenschmerzen und Ganzkörpermassage

Hannes Seidl: Good Morning Deutschland
Was mit Flüchtlingen

Johannes S. Sistermanns: Ma Un Ma
Frischhaltefolie, blaues Licht, 'ne Peitsche - zack feddich: Klanginstallation #domt16 Klick um zu Tweeten

Philipp Krechlak

Intelligent, charmant, gut aussehend, sportlich, aber vor allem eins: bescheiden. Exilschwabe, zunächst im Saarland, jetzt in der (Kur)pfalz. War naiv genug zu glauben, dass mit dem Ende des Studiums (Wirtschaftsmathe in UL, Musikmanagement in SB) und dem Arbeitsalltag (Orchestermanagement in LU, jetzt MA) der Ernst des Lebens beginnt.

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