Angeheitertes Opernraten

Die Zutaten

Am Wochenende war ich im beschaulichen Weikersheim im Hohenlohischen für ein Arbeitstreffen der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD). Nur am Rande: das ist ein Verband, der sich für Jugendliche und angetrieben von deren Begeisterung für Musik jeglicher Couleur engagiert.
Zeitgleich fanden dort die Endproben für die Junge Oper Schloss Weikersheim statt. Bereits seit 50 Jahren organisiert die JMD dieses musikalische Spektakel alle zwei Jahre. Diesmal auf den Notenpulten der jungen Orchestermusiker und der Sängerschar: „Le nozze di Figaro“ (Die Hochzeit des Figaro), seit Wochen wird intensiv geprobt, Premiere ist diesen Donnerstag!

Das Brauen beginnt

Am Samstagabend fand im Schlossinnenhof die erste Durchlaufprobe statt, die ich mit einem Kumpel von dem Arbeitstreffen dazu nutzte, das ein oder andere wohlverdiente Feierabendbier zu genießen.
Nachdem der letzte Ton verklungen war, wich die Anspannung bei den jungen Musikern großer Erleichterung. Vieles funktionierte und man wird sich im nun anstehenden Proben-Endspurt an die Details machen können.
Wir beide blieben noch gemütlich auf der Tribüne sitzen und verfolgten interessiert die anschließende Beleuchtungsprobe. Knapp 50 verschiedene Lichtstimmungen wurden für die anstehenden Aufführungen feinabgestimmt und einprogrammiert, sodass sich das Ganze bis weit nach Mitternacht hinzog (unser Biereinkauf entpuppte sich als abendplanerische Meisterleistung!).
Die Opernsänger halfen dabei, Requisiten und Bühnenelemente zu verschieben, so wie es in der Szenenabfolge geplant war und ließen dabei Bier und Wein kreisen auf dem großen Podest vor uns.
Vermutlich lag es an der Euphorie über die gelungene Probe, dass sie uns pegeltechnisch schnell überrundeten. Wie auch immer: Auf der Bühne wurde das Treiben bunter, es wurde gesungen, getanzt, geschauspielert und viele Faxen gemacht. Es war seeehr lustig (anzusehen) und wir kommentierten das Geschehen auf der Bühne. Und irgendwann fiel dann die Bemerkung „Rotze wie Figaro“, wir lachten uns schlapp, schmissen uns weitere Wortkreationen um die Ohren et voilà: Drunk Opera war geboren!

Bier_drunkopera

O’zapft is

Einige Perlen – oder die, an die ich mich noch erinnern kann:

Die paar Bier von Sevilla
Das Weingold
Der Dosenkavalier

Das sind Klassiker der Operngeschichte, bei den folgenden Begriffen wird’s sicher ein wenig schwieriger. Erratet ihr alle?

Eugen Ohne Gin
Der Freibier
Lulallka

Einige Operntitel muss man gar nicht abändern:
Die lustige Witwe
Der Liebestrank

Auch für Freunde des 20. Jahrhundert war was dabei:
Das Mädchen mit den Hefegläsern

Wer das System erkannt hat und den Operntitel erkennt, der sich hier versteckt, ist gut!
Sambuca

Und zum Schluss haben wir (musikalisch) etwas weiträumiger gesucht bei Ballett, Musical und anderen Drogen:

Der Graf von Montepulciano
Le sacre du vintemps
Pernod-Ouvertüre
Ariadne auf Koks

Ich hoffe, dass etwas von der Situationskomik bei euch ankommt und würde mich sehr über Beiträge eurerseits – nüchtern oder gedopt – freuen. In den Kommentaren, gerne auch bei Facebook oder bei Twitter unter #DrunkOpera. Unter dem Begriff gibt es tatsächlich schon ein paar wenige englische Vorschläge, aber das ist definitiv ausbaubar!

 

Anmerkung der Redaktion:

#DrunkOpera geht auf Twitter steil. Danke für eure tollen Beiträge!

Philipp Krechlak

Intelligent, charmant, gut aussehend, sportlich, aber vor allem eins: bescheiden. Exilschwabe, zunächst im Saarland, jetzt in der (Kur)pfalz. War naiv genug zu glauben, dass mit dem Ende des Studiums (Wirtschaftsmathe in UL, Musikmanagement in SB) und dem Arbeitsalltag (Orchestermanagement in LU, jetzt MA) der Ernst des Lebens beginnt.

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